Klar, es ist nicht schön, wenn Hauswände mit hässlichen Parolen wie „Ausländer raus!“ oder ähnlichem besprüht werden, da lese ich doch lieber kritische Sprüche wie „Manager an die Laterne!“. So richtig ratlos machte mich allerdings das Graffito „Asylrechtsverschärfung stoppen!“.
Wie bescheuert ist das denn? Ist das Asylrecht denn an sich dermaßen okay, dass man nur gegen eine Verschärfung desselben sein müsste?! „Bleiberecht für alle!“ oder „Asylrecht abschaffen!“ wären Forderungen, die ich nachvollziehen könnte.
Aber so ist das halt in diesen Zeiten – die Leute haben sich damit abgefunden, dass alles ziemlich schlecht eingerichtet ist, und protestieren nur noch gegen weitere Verschlechterungen, anstatt auf die Idee zu kommen, dass man auch mal echte Verbesserungen einfordern könnte.
Wie wäre es mit „Rentenniveau höchstens auf die Hälfte es Existenzminimums absenken!“ oder „Arbeitszeit für gleichem Lohn höchstens um eine Stunde pro Tag verlängern!“ Der brave Untertan ist inzwischen sogar bei seinem Protest darauf bedacht, seine Untertanengesinnung ganz deutlich zum Ausdruck zu bringen.
Leute, was ist nur los mit euch?!
In der Schweiz meint man damit die Leute nördlich der Landesgrenze.
Christoph Blocher hat sich die Vergrämung der Leute die sich nur Samstagabend baden
zur Lebensaufgabe gemacht.
Andere Schweizer sind da pragmatischer, weil niemand sonst in den Spitäler oder Maschinenbau
arbeiten will und weil Sie die gleiche Sprache sprechen.